
Aufregender Tag rund um das Hellabrunner Elefantenhaus: Am Nachmittag sind die 15-jährige Elefantenkuh Rani und ihre zweijährige Tochter Savani wohlbehalten in München angekommen.
Der heutige Dienstag war ein aufregender Tag rund um das Hellabrunner Elefantenhaus: Am Nachmittag sind die 15-jährige Elefantenkuh Rani und ihre zweijährige Tochter Savani wohlbehalten in München angekommen. Die beiden Asiatischen Elefanten sind im Rahmen einer Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) aus dem Zoo Leipzig nach Hellabrunn umgezogen. „Wir freuen uns sehr über die Ankunft von Rani und Savani und heißen die beiden herzlich in Hellabrunn willkommen“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban. „Für alle Beteiligten ist ein Elefantentransport mit Tieflader und Autokran ein besonderes Ereignis. Und natürlich müssen sich nun auch unsere bestehende Elefantengruppe und die beiden Neuzugänge erst einmal kennenlernen.“
Nach ihrer Ankunft konnten Rani und Savani in aller Ruhe ihr neues Zuhause erkunden. Begleitet wurden sie von vertrauten Tierpflegern aus Leipzig, die auch in den ersten Tagen der Eingewöhnung vor Ort bleiben. Bereits im Vorfeld hatten sich Hellabrunner Tierpfleger in Leipzig mit den beiden Elefanten vertraut gemacht, um deren Charakterzüge und Gewohnheiten kennenzulernen.
Auch Verena Dietl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks Hellabrunn, freut sich über den Neuzugang: „Rani und Savani bringen frischen Wind in unsere Elefantengruppe – und sind ein schönes Beispiel dafür, wie gut die Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlich geführten zoologischen Gärten funktioniert. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere den Tierpflegeteams aus Leipzig und München, für die professionelle Vorbereitung und Durchführung des Transfers. Nun bin ich sehr gespannt, wie sich die beiden in Hellabrunn einleben – und besonders, wie der kleine Otto auf seine neue Spielgefährtin reagieren wird.“
Trotz des Abschieds aus Leipzig ist Zoodirektor Prof. Jörg Junhold erleichtert über den Umzug von Rani und Savani: „Trotz intensiver Bemühungen ist es uns leider nicht gelungen, Rani dauerhaft in den bestehenden Herdenverband um Leitkuh Kewa zu integrieren. Die Spannungen innerhalb der Gruppe nahmen zu, und Rani musste zunehmend getrennt gehalten werden. Deshalb sind wir sehr froh, mit Hellabrunn einen nah gelegenen Zoo mit einem erfahrenen Elefantenpflegeteam für beide Tiere gefunden zu haben.“
Die Eingewöhnung in die neue Elefantengruppe ist ein sensibler Prozess, der viel Flexibilität und Aufmerksamkeit erfordert. In den kommenden Wochen wird daher im Schichtbetrieb gearbeitet, sodass durchgehend Tierpflegerinnen und Tierpfleger im Elefantenhaus anwesend sind, um das Verhalten der Tiere zu beobachten und die Zusammenführung behutsam zu begleiten.
„Wir richten uns dabei ganz nach dem Tempo der Tiere“, erklärt Daniel Materna, Teamleiter im Hellabrunner Elefantenhaus. „Heute können sich Rani und Savani zunächst vom Transport erholen und sich in Ruhe mit der neuen Umgebung vertraut machen. In den kommenden Tagen werden sie schrittweise an unsere vier Elefanten Otto, Temi, Mangala und Gajendra herangeführt.“
Aufgrund der sensiblen Eingewöhnungsphase kann es in den nächsten Tagen zu temporären Schließungen des Elefantenhauses für Besucherinnen und Besucher kommen. Auch ist die gesamte Elefantengruppe möglicherweise nicht jederzeit zu sehen – der Fokus liegt auf dem Wohl der Tiere.
Der Tierpark Hellabrunn engagiert sich seit vielen Jahren aktiv im Artenschutz und beteiligt sich an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP). Die Integration von Rani und Savani ist ein weiterer Schritt hin zu einer naturnah strukturierten Elefantengruppe mit klaren Familienlinien. Die Münchner Elefantenherde übernimmt zudem eine wichtige Botschafterrolle für das Bukit-Tigapuluh-Landschaftsschutzprogramm auf Sumatra, das von Hellabrunn regelmäßig unterstützt wird. Dieses Schutzgebiet gehört zu den größten zusammenhängenden Tieflandregenwäldern Sumatras und sichert den Lebensraum für zahlreiche bedrohte Arten wie Orang-Utans und Elefanten.