
Der Tierpark Hellabrunn hat im Geschäftsjahr 2024 seine Rolle im weltweiten Arten- und Naturschutz weiter gestärkt. Im Fokus standen neben zahlreichen Ex-situ-Maßnahmen vor Ort insbesondere 17 geförderte In-situ-Projekte weltweit, mit denen der Münchner Geozoo aktiv zum Schutz bedrohter Tierarten in ihren natürlichen Lebensräumen beiträgt. Gleichzeitig entwickelte sich der Tierbestand dank professioneller tiergerechter Haltung sowie kontinuierlicher Sanierung und Optimierung der Tieranlagen weiterhin positiv.
2024 konnte Hellabrunn zahlreiche Erfolge verzeichnen: Die modernisierte Pinguinanlage wurde fertiggestellt, sodass acht Königspinguine und 14 Nördliche Felsenpinguine in die Polarwelt zurückkehren konnten. Auch die Außenbereiche für Nilgauantilopen, Takine, Muntjaks und Zebras wurden durch neue Bodenbeläge, Bachläufe, Klettermöglichkeiten und Futterplattformen deutlich aufgewertet. Die Lisztäffchen-Anlage im Haus der kleinen Affen wurde erweitert und ermöglicht nun auch die Beobachtung von Kugelgürteltieren. Ein bedeutender Neuzugang war der Zentralafrikanische Schimpanse Jambo, der zur zukünftigen Nachzucht beitragen soll. Insgesamt umfasste der Tierbestand rund 499 Arten.
Die Besucherzahl lag im Jahr 2024 bei knapp 1,9 Millionen Besucherinnen und Besuchern. Zwar bedeutet dies auf den ersten Blick einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, dieser ist jedoch im Wesentlichen auf statistische Anpassungen zurückzuführen. Konkret wurde der Besucherfaktor für Jahreskarteninhaber*innen angepasst, da durch die Besucherbefragung im Jahr 2023/24 eine geringere durchschnittliche Besuchsfrequenz der Jahreskartenbesitzer festgestellt wurde. Trotzdem blieben die absoluten Verkaufszahlen von Tages- und Jahreskarten stabil. Im Tageskartensegment konnten sogar leichte Zuwächse verzeichnet werden, und auch der Verkauf von Jahreskarten erreichte mit 65.917 nahezu das Vorjahresniveau.
Tierparkdirektor Rasem Baban zeigt sich mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden: „Hellabrunn entwickelt sich konsequent weiter und bleibt ein zukunftsweisender zoologischer Garten mit Vorbildcharakter. Besonders stolz sind wir auf unsere Beiträge zum Artenschutz – sei es durch Nachzuchten bedrohter Tierarten, wissenschaftliche Arbeit oder gezielte Umweltbildung – sie schaffen Bewusstsein für den Erhalt der Artenvielfalt. Gleichzeitig stehen die bestmögliche Tierhaltung und das Wohl unserer Tiere immer im Zentrum unseres Handelns.“
Auch die Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende und Münchner Bürgermeisterin Verena Dietl zieht eine positive Bilanz: „Der Tierpark Hellabrunn ist eine feste Größe in München – ein glaubwürdiger Ort für Artenschutz, Umweltbildung und eindrucksvolle Tierbegegnungen. Als eines der beliebtesten Ausflugsziele in München und Bayern begeistert er seit Generationen. Mein Dank gilt allen Unterstützerinnen, Unterstützern und Mitarbeitenden, die diesen Erfolg im vergangenen Jahr möglich gemacht haben.“
Zoologisch gliederte sich der Tierbestand im vergangenen Jahr 2024 in 81 Säugetier-, 62 Vogel-, 27 Reptilien-, 13 Amphibien-, 204 Fisch- und mindestens 112 Wirbellosenarten. Besonders erfreulich waren zahlreiche Zuchterfolge, darunter bei Nordluchsen, Mhorrgazellen, Humboldtpinguinen, Marderkaninchen und verschiedenen Ziegen- und Rinderrassen sowie im Aquarium.
Zu den Neuzugängen zählten unter anderem ein Vielfraß, ein Ameisenbär, zwei Braunkopf-Klammeraffen, ein Przewalskipferd, ein Alpensteinbock, vier Markhore sowie verschiedene Schildkröten- und Amphibienarten. Im gleichen Zeitraum verzeichnete der Tierpark auch einige Tierabgänge, darunter Mhorrgazellen, Mähnenwölfe, eine Mähnenrobbe. Es gab auch Todesfälle einzelner prägender Tiere wie das Indisches Panzernashorn Rapti und Netzgiraffe Taziyah.
Bauprojekte spielten 2024 eine zentrale Rolle: Die Pinguinanlage wurde abgeschlossen, die Dschungelwelt saniert und Anlagen für Robben, Huftiere und Primaten umfassend modernisiert. Die Lisztäffchen erhielten ein dreifach vergrößertes Außengehege. Neue Bauvorhaben wie ein Quallenbecken, ein Aufenthaltsraum für Auszubildende, umfassende Sanierungen an Brücken und Dächern sowie der geplante Einsatz von Photovoltaik und der Umstieg auf regionale Geothermie-Fernwärme unterstreichen das Engagement für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Auch kommunikativ war der Tierpark aktiv: Der Podcast „MiaSanTier“ erzielte über 180.000 Abrufe. Es fanden zahlreiche Sonderveranstaltungen und Artenschutzvorträge statt. Insgesamt wurden 532 exklusive und 57 offene Führungen mit knapp 9.000 Teilnehmenden durchgeführt. In den Medien wurde Hellabrunn 5.561-mal erwähnt, die Social-Media-Kanäle verzeichneten teils zweistellige Wachstumsraten. Projekte wie der Relaunch der Website, neue Imagekampagnen und die Nachhaltigkeitsinitiative „Natürlich Isar!“ rundeten das Jahr ab.
Weitere Details zum Geschäftsjahr 2024 sowie den Hellabrunner Geschäftsbericht gibt es auf der Website des Tierparks unter www.hellabrunn.de/geschaeftsbericht
