Es gibt tierische Neuzugänge im Tierpark! Auf der Anlage der Murmeltiere sind vier Alpengämsen eingezogen – eine Tierart, die unter anderem in den bayerischen Alpen heimisch ist. Zudem wohnt vorübergehend ein Kunekune-Eber im Hellabrunner Mühlendorf. Er soll für neuen Nachwuchs der seltenen Schweinerasse sorgen. Zwischen Isar-Eingang und Löwenanlage ist nun wieder etwas mehr los – denn auf der vorübergehend unbewohnten Anlage, auf der die Murmeltiere den Winter in ihren unterirdischen Gängen verbracht haben, leben jetzt auch Alpengämsen. Diese Tiere, die für ihre ausgezeichneten Kletterfähigkeiten bekannt sind, bieten den Besucherinnen und Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Tierwelt der Alpenregion. Zwar gibt es auch in den bayerischen Gebirgen Alpengämsen, jedoch sind sie häufig nur aus großer Entfernung zu sehen.

„Alpengämsen sind nicht nur beeindruckende Kletterer, sondern auch ein wichtiger Teil der Alpenökosysteme“, erklärt die zuständige Kuratorin Lena Bockreiß. „Mit dem Einzug der vier Geißen nach Hellabrunn möchten wir den Besuchern eine noch größere Vielfalt an Tieren aus heimischen Gebirgsregionen näherbringen.“

Alpengämsen sind zwar nicht gefährdet, jedoch können sie in den Wintermonaten in Schwierigkeiten geraten: Durch das Absenken der Körpertemperatur und Herzfrequenz sparen die Tiere Energie. Störungen durch Wintersportler oder Wanderer, die die markierten Wege verlassen, können zu einem Energieproblem führen. Daher sollten Rückzugsgebiete respektiert und gemieden werden. In der Natur können Alpengämsen bis zu 20 Jahre alt werden.

Neben den Alpengämsen gibt es auch einen Neuzugang bei den Kunekune-Schweinen im Hellabrunner Mühlendorf: Der Eber soll im Idealfall für Nachwuchs sorgen, sodass es im Spätsommer wieder viele kleine Ferkel im Mühlendorf gibt. Er wird für einige Wochen in Hellabrunn bleiben. Die Schweinerasse stammt aus Neuseeland und wurde von den Maori, den Ureinwohnern, als Freilandschwein gehalten. Erst in den 1970er Jahren wurde die Art wiederentdeckt. Mit den damals etwa 18 verbliebenen Tieren wurde eine Erhaltungszucht begonnen, an deren Fortsetzung sich auch der Tierpark Hellabrunn seit 2018 erfolgreich beteiligt. Kunekune-Schweine zeichnen sich durch ihre robuste Gesundheit und ihre hervorragende Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen aus, was sie zu einer wertvollen Rasse für nachhaltige Landwirtschaft macht. Darüber hinaus hilft die Zucht dieser Schweine, die genetische Vielfalt der Art zu bewahren und unterstützt den Erhalt von traditionsreichen Nutztierarten.

Kunekune-Eber im Hellabrunner Mühlendorf
Kunekune-Eber im Tierpark Hellabrunn