
Gleich vier neue männliche Tiere sind in den letzten Wochen eingetroffen und bringen frischen Wind in den Tierpark: Ein Zebrahengst, ein Elchbulle, ein Kudu- und ein Mhorrgazellen-Bock sorgen dafür, dass bei diesen Arten nun wieder Nachwuchs möglich ist.
„Unsere vier neuen Herren sind nicht nur beeindruckende Tiere, sondern auch ein wichtiger Baustein für unsere Zuchtprogramme“, freut sich die zuständige Kuratorin Lena Bockreiß. „Dank ihnen können wir aktiv zum Erhalt dieser Arten beitragen – und unsere Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf abwechslungsreiche Jungtiere in den kommenden Monaten freuen. Je nach Tragezeit kann bereits ab Frühsommer nächsten Jahres mit Nachwuchs gerechnet werden.“ Eine Ausnahme gibt es bei den Zebras: Weil die Stuten etwa zwölf Monate trächtig sind, bleibt der neue Hengst bis zum Frühjahr getrennt, damit keine Fohlen im Winter geboren werden.
Die Gefährdungssituation der Arten ist ganz unterschiedlich: Laut Roter Lister der IUCN gilt das Hartmann-Bergzebra als gefährdet, da es in seinem natürlichen Lebensraum durch Wilderei und Lebensraumverlust bedroht ist. Der Große Kudu und der Elch sind dagegen nicht gefährdet und weisen stabile Bestände auf, wobei der Kudu vor allem in Schutzgebieten gut vertreten ist. Besonders kritisch ist die Situation bei der Mhorrgazelle, die als stark gefährdet eingestuft wird – im natürlichen Lebensraum gibt es weniger als 250 ausgewachsene Tiere.
Verena Dietl, Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende und Münchner Bürgermeisterin ist ganz gespannt auf den tierischen Zuzug in den Isarauen: „Mit den Neuzugängen tut sich gerade richtig viel im Tierpark, und das macht einfach Freude. Sie zeigen, wie lebendig und abwechslungsreich Hellabrunn ist. Die männliche Verstärkung bei diesen vier Huftierarten sind eine tolle Bereicherung für unseren Zoo. Sie sorgen für Spannung und viele schöne Momente für große und kleine Tierpark-Fans.“
Mit den neuen männlichen Tieren kann Hellabrunn die Zuchtprogramme dieser Arten aktiv unterstützen. Tierparkdirektor Rasem Baban ergänzt: „In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Neuzugänge, sodass wir in verschiedenen Arten auf Nachwuchs hoffen können. Unsere Beteiligung an den einzelnen EEPs (Europäische Erhaltungszuchtprogramme) wird so gestärkt – entweder durch Nachwuchs oder durch die Pflege von gleichgeschlechtlichen Gruppen, wie wir sie beispielsweise bei den Mesopotamischen Damhirschen haben.“
Lena Bockreiß ergänzt: „Aktuell gibt es in Hellabrunn einige Veränderungen: Wir richten bei vielen Tierarten die Zuchtgruppen neu aus – darunter Zebras, Kudus, aber auch bei den Przewalski Urwildpferden. Diese Wechsel sind für uns hocherfreulich, da sie die Grundlage für erfolgreiche Zuchtprogramme und eine gesunde Population schaffen.“ Die neuen Tiere tragen auch zum Bildungsaspekt des Tierparks bei: Besucherinnen und Besucher können dabei lernen, dass verschiedene Tierarten unterschiedliche Bezeichnungen für ihre Männchen haben – etwa Bulle beim Elch, Hengst beim Zebra oder Bock bei Mhorrgazellen und Kudus. So wird anschaulich vermittelt, wie vielfältig die Begrifflichkeiten in der Tierwelt sind.


